Phytotherapie und Kräuterkunde in Hessen

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Heilpflanzen entdecken - Worte zur Weihnachtszeit -

Liebe Kräuterfrauen und Kräutermänner, Natur- und Heilpflanzenfreunde
  
Gänseblümchen auf der Wiese, Waldmalven im Garten und Ringelblumen auf den Verkehrsinseln … Haben wir nicht Ende Dezember und beginnt nach der Wintersonnenwende nicht die offizielle Winterzeit?

Ab jetzt werden die Tage allmählich wieder länger und es steht zu befürchten, dass es mit der Stille, Ruhe, Besinnlichkeit und der Rückschau auf das vergehende Jahr schnell vorbei ist. Kommt die Natur überhaupt zur Ruhe, kommen wir überhaupt noch zur Ruhe?

Heute schon mit einer Pflanze gesprochen?
Die neue Kräuterschule am Steinwald - Heilpflanzen entdecken - 

Wenn wir die Pflanzen

beobachten, so sehen wir da eine große Anpassungsfähigkeit, ihre Energie scheint unerschöpflich, denn sie verstehen es, mit ihren Kräften hauszuhalten. Wir können nur von ihnen lernen.

So sollten auch wir unsere Ressourcen nicht verschleudern, immer wieder frische Kraft schöpfen – und auch mal rausgehen in die Natur, mit den Pflanzen reden. Ob es nun am anderen Ende der Welt, in Neuseeland, oder in der Bahnhofsmission einer Großstadt ist, Eure Pflanze wartet schon.

Ich wünsche Euch schöne Weihnachtstage, einen guten Start ins neue Jahr – und immer ein bisschen Zeit für belebende Spaziergänge in der Natur.


Hildegard Kita

Das Motto der Heilpflanzenschule Hildegard Kita ist das Johanniskraut

Dienstag, 25. März 2014

Beinwell hilft bei Muskel- und Gelenkbeschwerden - Ernte an der Heilpflanzenschule Hildegard

Beinwellernte an der Kräuterschule am Steinwald mit Hildegard Kita


Jetzt ist die rechte Kraft in den Wurzeln und sowohl symphytum officinale als auch symphytum peregrinum fühlen sich im feuchten Lehmboden neben dem Vulkanwäldchen sehr wohl und haben sich gesund und prächtig vermehrt. Sowohl lila blühender, als auch blau- und weiß blühender Beinwell haben sich hier angesiedelt, und sicher wird auch der gelb blühende bald herfinden.

Die Blätter haben sich noch nicht entfaltet, es ist gerade abnehmender Mond; so ist die richtige Zeit zur Ernte. Danach müssen wir mit der Wurzelernte wieder bis zum Herbst warten.


Aber jetzt wird erstmal das wertvolle Beinwellöl hergestellt und ausreichend Salbe zubereitet. Die Braunglasfläschchen sowie 50 ml Glastiegel stehen schon bereit. Auch Bienenwachs und ausreichend Öl sind vorhanden.


Die Helfer reisen am Dienstag an, und dann kann die befriedigende Arbeit für ein tolles Ergebnis beginnen.

Schon seit alters her gilt diese Pflanze als wertvolle Hilfe zur äußerlichen Behandlung von stumpfen Verletzungen und allen Knochen-, Muskel-, Sehnenbeschwerden. 

Außerdem hat sie, unter anderem dem hohen Allantoingehalt gedankt, eine regenerierende Wirkung auf die Haut. Die Salbe sollte in keiner Hausapotheke fehlen.
Sportverletzungen, Prellungen, Zerrungen sind mit diesem Raublattgewächs (Boragaeceae, wie z.B. auch der Borretsch) gut versorgt.

Möchten Sie sich über die begehrte Beinwell-Salbe informieren oder diese vorbestellen? Hier können Sie direkt mit der Heilpflanzenschule in Hessen Kontakt aufnehmen. 

(Hinweis: Wegen ihres möglichen Gehalts an Pyrrolizidinalkaloiden sind Zubereitungen für den innerlichen Gebrauch ausschließlich aus der Apotheke zu beziehen, die dafür sorgt, dass die Menge an Alkaloiden bestimmte Grenzwerte nicht überschreitet.)

Montag, 3. Februar 2014

Spitzwegerich Rezepte aus der Kräuterschule am Steinwald

Spitzwegerich Rezepte aus der Kräuterschule am Steinwald

Spitzwegerich Rezepte und Kräuterwissen zum Wegerich.

Heilpflanzenschule Hildegard
Spitzwegerich aus Hessen
Wussten Sie, dass Spitzwegerich bei der Raucherentwöhnung unterstützen kann und auch bei Bronchitis hilft? 

Wie im Blogbeitrag zur Arzneipflanze des Jahres 2014 angekündigt, liefere ich hier ein paar Rezepte nach. 


Spitzwegerich-Sirup:

In ein weithalsiges, gut verschließbares Gefäß abwechselnd eine Schicht zerkleinerte Spitzwegerichblätter, eine Schicht Zucker oder Honig geben, wiederum Spitzwegerichblätter und wieder Honig. Das gefüllte Gefäß gut verschließen und in die Erde eingraben. Stelle markieren. Nach ca. 2 Monaten ausgraben, den Saft abseihen und in dunkle Fläschchen abfüllen.


Spitzwegerich Samen:


Phytotherapie Kräuterrezpte mit WegerichHeutzutage weniger verbreitet ist die Anwendung des Samens, der genau wie Leinsamen Schleim- und Ballaststoffe enthält und sanft abführend wirkt.


Der aus Wegerichsamen gekochte Brei lässt sich aber auch als Zugsalbe verwenden. Plantago ovata und Plantago psyllium sind zwei weitere Wegericharten, die man in Asien, aber auch Europa als „Flohsamen“ gegen Durchfall (Samenbrei) oder bei Verstopfung (ungekochte Samen) einnimmt.


Kräuter-Tipp:

Zur Raucherentwöhnung Spitzwegerichfrischsaft (Gläschenweise) oder Urtinktur (tropfenweise in Wasser) zu sich nehmen.


Welcher Wegerich ist denn jetzt der Beste?


Alle sind sie gut. Breitwegerich für geschundene Füße und entzündete Brustwarzen, Spitzwegerich zur Wundversorgung und Insektenstichen, außerdem als Tee mit Thymian.

Flohsamen zur Entgiftung und bei Darmproblemen.

Ein tolles Einreibemittel bei Bronchitis, Lungenkrankheiten, Raucherhusten erhält man folgendermaßen:


Zerkleinerte Wegerichblätter und zerkleinerten Dost in kaltgepresstem Oliven- oder Distelöl in der Wärme 2 – 3 Wochen ziehen lassen, ab und zu schütteln, dann in dunkle Fläschchen abseien.

Spitzwegerich enthält als Mineralstoff sehr viel Kalzium, außerdem die Spurenelemente Germanium und Zirkon.

Für die Raucherlunge

  • Spitzwegerich
  • Lungenkraut
  • Huflattich

Mittwoch, 22. Januar 2014

Der Spitzwegerich ist Arzneipflanze des Jahres 2014

Spitzwegerich - Arzneipflanze des Jahres 2014

Plantago major, Plantago lanceolata, Plantago media - es gibt noch mehr Arten.

Eines der Erkennungsmerkmale sind die meist 5 -7 Rippen auf der Rückseite der Wegerichblätter.
Spitzwegerich in der Wildkräuterküche und als Heilpflanze
Der Spitzwegerich, Plantago lanceolata, hat schmal lanzettliche Blätter und - "Ach Du Grüne Neune“- er durfte in der kultischen, traditionellen Frühjahrsspeise nicht fehlen. 

Und heutzutage hat sich herum gesprochen, dass die Knospen des Spitzwegerich in der Wildkräuterküche wegen ihres Geschmackes nach Steinpilz gerne verwendet werden.


Spitzwegerich in der Vogelsberger Kräuterküche
Der Fußtritt des Weißen Mannes ist zäh. Er wächst auf festgetrampelten und verdichteten Wegen. Das ist der bevorzugte Standort des Breitwegerichs. Den Spitzwegerich, finden wir auf Wiesen und an Wiesen- und Wegrändern.



Bei vielen Kräuterkundigen der Vorzeit galt er als Allheilmittel.


Er sollte in keinem Krankenhaus, in keinem Altersheim und in keinem Haus fehlen.

Er wirkt antiseptisch, ist hochwirksam bei Lungenverschleimung und kann Lungenentzündung vorbeugen, u.a. wegen seiner Wirkstoffe Aucubin und Kieselsäure. 

Außerdem ist er in der Wundversorgung genial, seien es Insektenstiche oder Stichwunden oder tiefe, nicht heilen wollende Operationsnarben oder tiefe Wunden.

Dies durfte ich vielfach, auch  von vielen Teilnehmern meiner Kräuterworkshops erfahren. Am besten ist das frische Blatt oder der frische Saft. Bei Husten, schwacher Lunge, Verschleimung, eitriger, fiebriger Bronchitis  ist zusätzlich ein Tee aus Spitzwegerich/Thymian sehr wertvoll. Früher wurde für den Winter vorgesorgt und Spitzwegerichsirup hergestellt.



Hildegard von Bingen empfahl Wegerich in Wein und Honig gegen Gicht.

Außerdem enthielt ihr Pulvis contra magica verba (Pulver gegen"böse" Worte): Wurzeln von Spitzwegerich, Malve und Storchschnabel.



Auch Pastor Kneipp war voll des Lobes für dieses Heilkraut:

"Wie mit Goldfäden näht der Wegerich den klaffenden Riss zu, und wie an Gold sich nie Rost ansetzt, so flieht der Spitzwegerich jede Fäulnis und faules Fleisch."

Wussten Sie, dass Spitzwegerich auch gut für Raucher ist? Dies und das Rezept zur Herstellung des Spitzwegerichsirups liefere ich im nächsten Blogbeitrag nach. 

Herzlichst, Ihre Hildegard Kita
Kräuterfrau
Sachkenntnisprüfung für freiverkäufliche Arzneimittel IHK (Kräuterschein)
Zulassung für die Durchführung psychologischer Beratungen nach dem Heilpraktikergesetz